10.000 Schritte? 20.000 Schritte haben mich gerettet. Ein Bericht.

10.000 Schritte kann jeder. Ich wollte 20.000 machen. Was es mir wirklich gebracht hat und was es mit Entspannung, Stressabbau sowie Achtsamkeitstraining zu tun hat, darüber mehr in diesem Artikel.

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Motivation.

Hin und wieder treffe ich Entscheidungen, die wahrscheinlich niemand sonst nachvollziehen kann. Also frage mich auf jeden Fall nicht, warum ich 20.000 Schritte am Tag machen wollte 😀

Ich habe mir dafür keinen Zeitraum gesetzt, sondern ich wollte es einfach machen. Ich bin so ein Mensch, ich habe irgendeine Idee, eine Eingebung oder ich höre nur etwas und dann denke ich, cool, mache ich, warum nicht?

Ich habe mir dann YouTube-Videos angeschaut von Menschen (hier und hier), die jeden Tag 20.000 Schritte gegangen sind. Faszinierend – habe ich mir dann gedacht. Mein Durchschnitt lag so bei 6.000 bis 8.000 am Tag. Ich gehe viel spazieren und ich achte nach meinem Bandscheibenvorfall sowieso auf Bewegung, aufrechtes Sitzen und meine Übungen.

Gründe dafür?

Ich habe mich einfach nicht mehr so richtig in Form gefühlt in letzter Zeit.
Ich war irgendwie fit, aber kam halt irgendwie nicht so recht in meine Sportroutine. Kann auch sein, dass ich ein bisschen zu viel genascht habe.
Ein anderer Grund ist, ich bin einfach ein bisschen crazy und stehe auf Entscheidungen und Challenges.
Okay, ja, ob ich mir was davon versprochen habe?
Ich bin einfach offen geblieben und habe abgewartet, was die viele, viele frische Luft, die vielen Schritte und die Natur mit mir macht.

Unter den Profis wird das übrigens Gehen genannt. Du kannst es natürlich auch wandern nennen. Allerdings wandern ist immer noch so ein bisschen mit einer gewissen Anstrengung.
Aber einfach Gehen bedeutet, ja, ohne Ausrüstung, nur mit bequemen Schuhen. Und du kannst das überall und jederzeit machen.

Es geht los!

Tag 1 – 30. Mai 2025
Ich habe gestartet mit Rasenmähen, dann bin ich einkaufen und wenn du da ein bisschen verwirrt durch die Gänge läufst, dann kommst du super schnell zu Schritten. Ich bin dann auch noch spazieren gegangen, bevor ich zu meiner Family gefahren bin. Da war ich natürlich noch nicht bei 20.000 Schritten. Deswegen bin ich abends noch mit meiner Schwester spaziert und hatte das erste Mal 20k.

Also ehrlich gesagt, schon an Tag 2 habe ich die Müdigkeit gespürt. Und dachte so, oh Gott, erst Tag 2. Ich bin mit einem Spaziergang alleine gestartet, dann mit meinem Freund und Schwester. Etwas beim Unkrautjäten verausgaben, was sich sowieso auf die Muskeln auswirkt und es war außerdem eines der ersten richtig warmen Tage. Abends bin ich dann nochmal alleine spazieren gegangen, den gleichen Weg wie morgens und ich hatte das Gefühl, wenn du so einmal anfängst, dann läufst du von alleine und die letzten 1.000, die habe ich dann in der Wohnung geschafft. Das ist natürlich auch immer eine Möglichkeit.

An Tag 3 war ich morgens dermaßen müde und habe auch überhaupt nicht gut geschlafen. Diese Verwirrtheit, die blieb auch fast den ganzen Tag. Muskelkater hatte ich auch schon. Es ist jetzt die Frage, ob das vom Gehen war oder der Gartenarbeit. Mit Tags eine Stunde spazieren, einen super langen Weg, wo es sehr oft nur geradeaus geht. Es war auch super sonnig und heiß. Hut, Sonnencreme, luftige Kleidung, habe ich die Runde geschafft. Dieses Mal mit Podcast (Dr. Leon Windscheid – „In Extremen Köpfen“).
Dann nach dem Einkaufen, Kakao trinken in der Sonne und ausruhen bin ich abends nochmal losgegangen, die letzten 6k laufen. Meine Füße tun weh und ich bin irgendwie genervt. Kann vom Gehen sein, aber auch von der Müdigkeit, das kann ich nämlich gar nicht haben, wenn ich müde bin.

Achtsamkeitstraining
Achtsamkeitstraining

Tag 4. Ich bin schon jetzt ein bisschen stolz auf mich. Erstens, weil es der allererste Tag ist, an dem ich nicht am Laptop bin. Ich mache immer irgendwas am Laptop, sei es E-Mails lesen und schreiben oder etwas vorbereiten. Ich bin den ganzen Tag unterwegs. Erst spazieren, ist klar.
Dann mit unserer Nichte in einem Café, dann nach Hause, umziehen und losgehen, wieder mit Podcast. Es findet eine Origami-Übungsstunde bei der nächsten Künstlerin stattfindet. Deswegen schnell nach Hause, ein Brot essen und weiter geht’s. Ich habe noch einen Badeanzug eingepackt, weil ich in ihren Pool darf. Wieder zu Hause habe ich dann noch Wäsche gewaschen. Dazu kommt man ja auch irgendwie gar nicht, wenn du nur mit Gehen beschäftigt bist.
Essen, dazu bin ich den ganzen Tag nämlich auch nicht so wirklich gekommen. Die 20.000 sind geschafft. Das ist nämlich schon die zweite Sache, auf die ich an diesem Tag stolz auf mich bin, nämlich es war heute schon fast normal, so viel zu laufen und sogar fast entspannt. Müde bin ich trotzdem.

An Tag 5 fühlen sich meine Beine irgendwie an, als wäre ich 50 Kilometer gejoggt. Und da kam der Gedanke, wie funktioniert denn Regeneration bei einer 20.000 Schritte Challenge?
Darf ich mal weniger Schritte machen? Es ist ja eine Challenge und die ist nun mal kein Spaziergang 😀
Und ist natürlicherweise anstrengend. Aber vorerst verschiebe ich diese Überlegung auf mittags.
Ich gehe vormittags los, um die ersten 6K zu schaffen. Danach bin ich etwas matsch, trinke meinen Kakao. Ich beschließe, das mache ich echt selten, aufs Bett zu liegen und mir ein Hörbuch anzumachen.
Das hat so gut getan. Ausgeruht ging es dann weiter im Regen und es war irgendwie beruhigend und motivierend. Es war Sonntag und da gibt es immer Pizza. Und nach der Pizza bin ich abschließend noch eine Runde gegangen und die letzten Steps dann in der Wohnung. Yeah!

An Tag 6 ist es schon fast Gewohnheit, daran zu denken, welche Runden ich heute gehe so. Der Muskelkater ist immer noch da und irgendwie habe ich halt auch keine Lust mehr. Ich hänge zu Hause rum, bis ich mich überwinde, die große Runde zu gehen und die scheint heute absolut nicht enden zu wollen und ich will ehrlich gesagt mich einfach nur auf den Boden hocken und warten bis mich jemand abholt! 😀
Habe ich natürlich nicht gemacht. Wieder zu hause entspanne ich mich. Später folgt dann die zweite Runde und den Rest mache ich in der Wohnung.

10.000 Schritte
tipps stress abbauen

So, Tag 7. Frage ich mich, ob heute ein Rest-Day ist?
JA. Und es tut mega gut. Anstatt 20k habe ich nur 8k.

Tag 8 bin ich wieder motiviert und das ist einfach super! Dir eine Pause gönnen, somit ist der nächste Tag schon viel besser. Ich gehe gleich morgens einen Waldspaziergang machen, dann arbeiten und gegen Mittag dann einen längeren Weg an der Dreisam entlang und ich genieße einfach nur die Natur und die Sonne und nach dem Essen von meinem Papa noch ein paar Schritte draußen und zu Hause und es ist geschafft.

Es ist Tag 9 und heute ist es eine echte Herausforderung, weil der Tag voll ist. Ich habe meine Stunden im Kunstraum, also gehe ich morgens raus und vor der Galerie Schritte in der Stadt sammeln. Es wird für eine Performance im Raum geübt und während ich dort aufräume, sind auch Schritte auf der Uhr. Beim Nachhausegehen gibt es einen Umweg. Zu Hause dann Musik anmachen, dancen und schon habe ich 20k. Also es hat irgendwie besser funktioniert, wie ich dachte.

An Tag 10 bin ich morgens unterwegs, danach spazieren. Ich bin super müde und wir gönnen uns heute Therme. Im Wasser sammle ich Schritte. Geht auch. Abends nochmal raus, der Rest zu Hause, wieder mit Musik, denn das funktioniert auch ganz gut.

So, an Tag 11, seit ich damit angefangen habe, ist das die erste Nacht, in der ich richtig gut schlafe, vielleicht auch wegen der Therme. Bis 9 Uhr tatsächlich. Das ist ultra lange für mich. Ich bin ein Frühaufsteher. Ich liebe das und ich hasse es wirklich, lange zu schlafen, weil der Tag ist einfach kürzer. In der City ein bisschen laufen, dann wieder zum Origami üben und direkt danach die Natur genießen.
Es ist einfach so mega schön draußen und ich liebe es einfach nur zu gehen. Also mittlerweile, da entwickelt sich auch so eine kleine, ja, Geh-Liebe. Abends wird noch Musik abgedanzt und ich habe es geschafft.

An Tag 12 mache ich vormittags eine kleine Runde, mal wieder Unkraut. Ich sitze im Garten, dann wieder eine Runde und für den Rest beschließe ich mir einfach die GLEE-Playlist reinzumachen (gerade meine Serie), und ja, meine Allergie ist zurück und ich habe halt wirklich keine Lust, nochmal rauszugehen und mich zu quälen. Zu Hause dancen funktioniert auch mit geschlossenem Fenster.

Mentaltraining
10.000 Schritte

So, an Tag 13 geht es mir deutlich besser und ich denke mir, 20.000 Schritte, das ist eigentlich fast schon wenig, abgesehen von diesem enormen Zeitaufwand. Der Muskelkater ist tatsächlich auch weniger geworden und dreimal rausgehen ist ein guter Plan und damit sind fast zwei Wochen rum. Ich mache einfach weiter.

An Tag 14 habe ich Vormittagstermine, einen in der City, deshalb beschließe ich, die Riesenrunde erst später zu machen. Ich laufe an der Dreisam und mache tatsächlich das erste Mal meine Füße ins Wasser. Es ist noch etwas kalt, aber ich war so happy, denn ich liebe ja Wasser und es macht mich immer richtig glücklich. In den Wald, sowie kreuz und quer und ich genieße es wirklich total und es tut mir richtig, richtig gut und ich bin wirklich mega happy.

Ja, Tag 15 war so ähnlich, Sonne, Mittagsspaziergang, Rasenmähen und wieder raus und einfach nur glücklich sein.

An Tag 16 bin ich erstmal zum Einkaufszentrum gelaufen, dann in die City, um noch ein bisschen zu stöbern. Im Kunstraum war richtig viel los. Ich hatte dann noch irgendwie Kopfschmerzen, was ich wirklich absolut nie habe. Abends habe ich einfach noch zu Lady Gaga gedanzt und das war einfach schön. Ich liebe sie.

Tag 17 bin ich mit Yoga gestartet. Außerdem habe ich entschieden, zusätzlich Squats einzubauen, da ich mich nun langsam an die Schritte gewöhnt habe. Nachmittags nach dem Einkaufen erfreue ich mich an der großen Runde. Erst mit Podcast, dann in Stille und zusätzlich motiviert am Ende mit Lady Gaga. Und als ich diese Musik angemacht habe, dachte ich, okay, jetzt habe ich die große Runde gemacht. Eigentlich könnte ich noch viel weiterlaufen. Allerdings hat mir das dann doch gereicht.

Ja, die nächsten Tage sind eigentlich immer gleich. Spazieren, Einkaufen, Waldrunde und so weiter. Es ist wirklich zur Gewohnheit geworden.

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Achtsamkeitstraining

An Tag 20 überlege ich mal wieder ein Restday zu machen, denke mir aber, warum? Ich habe mich ja daran gewöhnt zu gehen und es ist super für meinen Körper. Nachdem ich mir aber bei meinem Arzt ein Physiorezept wieder geholt habe und noch zu einer Kundin bin, beschließe ich doch irgendwie, dass 8K für heute reichen. Das bedeutet der zweite Restday innerhalb von 20 Tagen.

Ja, auch diese nächsten Tage ähneln sich sehr. Ich tanze sehr viel, was mich sehr glücklich macht.

Tag 23 habe ich Yoga gemacht, dann spazieren, aber nur kurz. Und ich habe viel zu lange gewartet. Ich bin später nochmal raus. Und tatsächlich bin ich ein einziges Mal ohne Regenschirm raus:
Zehn Minuten später regnet es in Strömen.
Ich stelle mich so unter den Baum, und denke „Scheiße!“. Ich bin noch nicht ewig weit gelaufen, aber trotzdem dachte ich so, das gibt es ja wohl nicht. Dann eben zurückrennen. Dann sind wir noch einkaufen und vor einer Arbeitsgruppe bin ich noch um den Block gelaufen. Abends wieder getanzt und irgendwie habe ich es wieder geschafft, obwohl ich dachte, das schaffe ich niemals, weil ich halt viel zu spät angefangen habe am Tag damit.

Ja, am nächsten Tag ist es irgendwie super, super anstrengend. Ich habe absolut keinen Bock. Ich bin super schlapp, mache trotzdem die große Runde, tanze und es ist vollbracht.

An Tag 25 gehe ich schon wieder unmotiviert los. Mittags dance ich mit Kakao, abends ist die neue Vernissage.
Auch wenn ich irgendwie unmotiviert war, ich bin doch schon sehr weit mit den Schritten. Aber ich denke mir, wenn es eine Challenge ist, die Challenge nicht zu vollenden, dann mache ich das. Ich komme an diesem Tag damit klar, dass es nur 18.000 Schritte sind. Ich komme damit klar, dass ich die 20k nicht vollende. Weißt du, was ich meine? Es ist okay. Ja, also, es geht jetzt langsam auch schon dem Ende zu.

An Tag 26 bin ich mega fertig und weiß schon, heute werden es auf gar keinen Fall mehr wie 6000 Schritte, weil der Spaziergang mich ultra anstrengt, wirklich. Auch am nächsten Tag geht es mir nicht besser. Ich habe das Gefühl, das ist nicht nur die Allergie. Ich arbeite zu Hause, gehe noch zu einer Kundin und mache keine 20.000 Schritte und weiß dann auch schon so langsam, okay, die Challenge ist beendet.

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Achtsamkeitstraining

Das Ende.

25 Tage.
Mehr als drei Wochen!!

Ich hatte mir nicht wirklich ein Ziel gesetzt. Ich dachte, einen Monat kann ich schaffen. Aber ich habe mich keinesfalls unter Druck gesetzt. Einfach starten und sehen, wo es rauskommt.

Ich bin gelaufen, auch wenn es geregnet hat.
Ich bin gelaufen, auch wenn ich absolut keine Lust hatte.
Ich bin gelaufen, als ich müde war.
Es war wie eine Gewohnheit. Und ich hatte das Ziel, jeden Tag 20.000 Schritte.

Erkenntnisse.

  1. Es hat auf jeden Fall geholfen, nicht die große Zahl von 20.000 zu sehen, sondern Schritt für Schritt den Tag zu genießen, ohne an das Ziel zu denken und außerdem es in zwei oder drei Etappen zu unterteilen und auf gar keinen Fall alles in einem Stück.
  2. Die zweite Erkenntnis war, dass die Natur mich wirklich beruhigt hat. Es war sogar so, dass ich manchmal innerlich und im Kopf wirklich ganz ruhig wurde. Das waren seltene Momente, aber es gab sie. Ich habe wirklich geschaut, dass ich nicht immer Sprachies beantworte und auch nicht immer Musik höre. Trotzdem hat mich die Musik hin und wieder gepusht.
  3. Außerdem hatte ich schon nach Tag 5 das Gefühl, noch tiefer zu atmen. Also richtig, richtig deep. Ich könnte jetzt auch sagen, meine Ausdauer hat sich verbessert.
  4. Die vierte Erkenntnis war, ich hatte nicht mehr Hunger und ich habe auch nicht mehr gegessen. Normalerweise bedeutet viel Cardio auch richtig Hunger zu bekommen. Bei mir ist es auf jeden Fall so. Das war beim Gehen nicht der Fall und ich habe auch weniger Süßes gegessen, was ich mir sowieso vorgenommen hatte.
  5. Eine weitere Erkenntnis war, dass mein Schlaf nicht besser war, sondern ich war morgens einfach nur müde. Und das kenne ich halt überhaupt nicht, ich habe sonst super viel Energie. Und eben die erste Woche oder vielleicht auch sogar zwei Wochen habe ich wirklich nicht gut geschlafen, eher unruhig.
  6. Jetzt kommt die Megaerfahrung: Ich habe nicht gewusst, dass man von so viel Gehen Bauchmuskelkater bekommen kann 😀 Super awkward.
  7. Ja, und eine letzte Sache ist, dass ich an manchen Tagen wirklich gedacht habe, so 10.000 Schritte, wie wenig ist das denn bitte? Wenn aktuell die Straßenbahn oder der Bus noch nicht da ist, dann denke ich mir so, ja, dann lauf doch, lauf doch einfach. Vielleicht bist du ja sogar schneller. Das ist echt super crazy, wirklich, wie schnell du dich an Dinge gewöhnen kannst.

Ich bin richtig stolz auf mich! Ein Achtsamkeitstraining, bei mir ankommen und ein erfolgreiches Ziel.

Erzähl mir gerne, ob du auch schon so eine crazy Challenge gemacht hast, wie es dir dabei ging und was du gelernt hast. Hast du Fragen?

Wenn du Motivation brauchst, eine Challenge und das nicht alleine schaffen willst, dann melde dich gerne bei mir. Bei mir geht es um die Themen erfüllte Berufung, Stressmanagement, Persönlichkeitsentwicklung, sich Ziele zu setzen und diese durch gesunde Gewohnheiten auch zu erreichen.

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